Wenn Du nach fermentierter Ananas suchst, findest Du diese fermentierte Ananas Hot Sauce nicht an erster Stelle, sondern etliche Rezepte für Tepache. Auch bei mir kannst Du eine Anleitung finden. Tepache ist ein traditionelles fermentiertes Getränk aus Mexiko, das ganz einfach gebraut und kalt serviert wird und das Ultimative in Sachen Nachhaltigkeit ist, denn Tepache wird aus dem Abfall der Ananas hergestellt.
Seitdem ich Tepache selber fermentiere, plagt mich mein ökologisches Gewissen beim Genuss dieses leckeren und sehr gesunden, aber so gar nicht heimischen Obstes, deutlich weniger. Ich verschwende nämlich nicht einen Teil der weit gereisten Frucht. Wenn ich fermentierte Ananas Hot Sauce mache, kannst Du davon ausgehen, dass ich gleichzeitig Tepache ansetze.
Das Fruchtfleisch der Ananas kann man dann entweder essen, oder man macht fermentiertes Ananas-Sauerkraut daraus, oder eben diese fruchtige und scharfe, fermentierte Ananas Hot Sauce.
ZUTATEN
- 2/4 einer kleinen Bio-Ananas, geschält und entstrunkt
- 8 orange Habañeros
- 1 rote Habañero
- ½ grosse weisse Zwiebel
- 1 orange Paprika
- 250ml Wasser
- 8 g Salz
- 3 EL Rohrohrzucker *
* der Zucker wird erst in ca. 8 Wochen zum Abschmecken nach der Fermentation benötigt
ZUBEREITUNG
Aus dem Wasser und dem Salz eine Salzlake herstellen. Dafür muss das Wasser nicht warm sein, es reicht, wenn Du diesen Schritt als erstes machst und fleissig umrührst.
Die Ananas, Paprika und Zwiebel wahllos in grössere Stücke hacken. Von den Habañeros die Stiele und Hütchen entfernen. Hierbei kann es sich empfehlen, Handschuhe zu tragen – je nachdem, was Du an dem Tag sonst noch so vorhast…
Alles in ein geeignetes Gefäss geben und mit einem Gewicht beschweren. Das Gewicht ist wichtig, weil Paprika und Habañeros starken Auftrieb und eine Tendenz zur Schimmelbildung haben. Lies dazu gerne mehr Informationen über Gewichte oder andere Möglichkeiten, Schimmel vorzubeugen: https://fermentation.love/fermentation/fermentation-faq/#brauche_ich_unbedingt_ein_fermentiergewicht. Als Gefäss eignet sich am besten ein Bügelglas. Da können die Gase, die sich bei der Fermentation der fermentierten Ananas Hot Sauce entwickeln, entweichen, Sauerstoff gelangt jedoch nicht hinein. Beste Voraussetzungen gegen Schimmel und für das Gelingen!



Wenn Du die Sauce später nicht sterilisieren willst, um die positiven gesundheitlichen Effekte der Milchsäuregärung nicht zu zerstören, musst Du sie mindestens 8 Wochen fermentieren lassen. Die ersten 4-5 Tage in der warmen Küche stehen lassen und beobachten. Die Hefen auf dem Obst können zu vermehrter Gasbildung führen, im Zweifel lieber öfter mal Druck ablassen. Beim Runterdrücken der Gummilasche bekommst Du schnell mit, wieviel Druck im Inneren entstanden ist. Nach 5 Tagen in einen kühleren Raum bringen. Bei mir stehen die Fermente im Flurregal bei ca. 18°C.
Wie lange sollte die fermentierte Hot Sauce gären?
Nach 8 Wochen wird die Sauce püriert. Dafür die Lake abgiessen und den Rest in die Küchenmaschine füllen. In kleinen Schlucken immer nur soviel Lake hinzufügen, dass eine schöne, dickflüssige Konsistenz entsteht.
Die Sauce ist sehr scharf und sauer. Der Ananasgeschmack kommt durch das Pürieren der grossen Stücke gut zur Geltung, die Süsse ist jedoch durch das lange Fermentieren verschwunden. Ich habe 3 EL Rohrohrzucker hinzugefügt. Das kann, je nach Geschmack, natürlich mehr oder weniger sein.


Die Sauce in Gläser abfüllen und bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen. Da die Sauce unpasteurisiert ist, die Deckel nicht fest zuschrauben, sie fermentiert still und leise weiter vor sich hin. Die volle Aromatik entfaltet sich nach weiteren 2-3 Wochen Durchziehen im Kühlschrank.
Bei mir halten fermentierte scharfe Saucen mindestens 10 Monate im Kühlschrank.
Hallo Katsu
Nachdem ich Deinen Katsulua/Kaffeelikör schon gepimpt mit 2 Thaichillies & ganz wenig Orangenschale (sehr dünn, ohne das Weisse) angesetzt habe, ist’s mir wieder passiert:
Pineapple Hot Sauce – frei Schnauze
statt am Schluss zum Pürieren +/- 3 EL Rohrohrzucker zugeben zu müssen, weil sonst sehr sauer, habe ich zum Ferment 3 El fermentierten Honigknoblauch zugesetzt. In ca. 8 Wochen weiss ich dann, ob & wie’s schmeckt….
Lieben Dank für Deine tollen Rezepte/ Anregungen hier & auf FB!
Herzlichen Gruss aus der Schweiz, Jeannette
Liebe Jeanette,
die Idee mit der Orangenschale beim Katsulua ist grossartig! Und auch die Chili kann ich mir sehr sehr gut vorstellen. Ich freue mich, dass ich Dich inspirieren kann, und danke, dass Du Deine tollen Variationen teilst.
Viel Spaß weiterhin beim Fermentieren,
Katsu