Der Spätsommer ist pure Fülle. Die Gärten stehen in voller Kraft, Obst und Gemüse reifen im Überfluss, und die Farben werden tiefer, wärmer, reicher. Genau jetzt ist der Moment, um diese Fülle einzufangen und Spätsommer-Fermente anzusetzen, bevor der Herbst die ersten kühlen Abende bringt.
Fermentieren ist dabei nicht nur aromatische Veredelung, sondern vor allem auch Haltbarmachung. Lange bevor Supermärkte uns mit allem zu jeder Zeit versorgten, wurde im Spätsommer eingelegt, was reif war. Für den Winter, für später, für die Seele.
Jetzt ist die perfekte Zeit, um Vorräte anzulegen: Tomaten, Pflaumen, Paprika, Auberginen, Kräuter in Hülle und Fülle – und all das will ins Glas. Vielleicht fermentierst du einen würzigen Tomaten-Essig, knackige Paprika oder einen pikanten Gemüse-Mix, der dich im Dezember an diese warmen Tage erinnert.
Ich liebe die Übergangszeit, wenn der Sommer noch da ist, aber der Herbst schon anklopft. Und ich liebe es, genau dieses Gefühl durch Fermentation festzuhalten.
PS: Auch hier gilt – die Rezepte sind nach den Jahreszeiten der gemäßigten Klimazone (nemorales Klima, 7b–8a) sortiert. Wenn du woanders lebst, passen die Zeiträume vielleicht nicht ganz. Aber das Prinzip bleibt: Fermentiere, was gerade reif ist.